Die Hammerschänke
Der Name Zwota wird erstmalig 1122 auf einer Urkunde der Stiftskirche zu Plauen als Grenzgewässer des kirchlichen Anwesens erwähnt. Eine Urkunde von 1631, welche in Torgau/Elbe ausgestellt wurde, belegt die Gründung des Ortes. Zwota besaß ein sehr bekanntes Hammerwerk mit Herrenhaus und einer Hammerschänke sowie ein dazugehöriges Gut. Einem Kaufvertrag von 1731 ist zu entnehmen, dass die Gaststätte zu dieser Zeit noch den Namen »Hammerschänke« trug. Am Nachmittag des 26. Mai 1758 brach im Ort ein Feuer aus, das in kurzer Zeit zahlreiche Gebäude, darunter auch die alte Hammerschänke, vernichtete.
Der Brand vernichtete auch das Herrenhaus, wo seit 1714 Gottesdienst gehalten wurde. Daraufhin ließen die Gebrüder Mirus 1760 eine Hammerkapelle mit 260 Sitzplätzen bauen. Genehmigt wurde aber der Bau von den Schöneckern nur, wenn der Altarraum nach Schöneck zeigt. Bis dahin mussten die Zwotaer jeden Sonntag, wenigstens eine Person je Familie, nach Schöneck zur Kirche laufen. Der Friedhof von Zwota befand sich neben der Hammerkapelle und auf dem heutigen Schulplatz. …
Aus den Erinnerungen des in Marieney geborenen Vogtlanddichters Julius Mosen um 1760 geht hervor, dass sein Großvater längere Zeit in Zwota als Hammerpräzeptor tätig war. Er war dort hingeschickt worden, um die Heiden zu bekehren.
1770, so ist es den Aufzeichnungen des Klingenthaler Historikers Kurt E. Dörfel zu entnehmen, war die Hammerschänke wieder aufgebaut. Natürlich mit wehrhaften Grundmauern, wie heute noch zu erkennen ist.
Dieser Heimatforscher hat einmal 1928 eine Szene in der damaligen Hammerschänke sehr anschaulich wiedergegeben: »Blankgewetzt von zahllosen Abenden und Nächten waren die hölzernen Bohlen, die als Sitzbänke in die steinerne Wand eingelassen waren. Im Winkel hinter dem großen Ofen hatten seit Jahren die Einschmelzer und Hammerschmiede ihren Platz, kräftige Männer, die ihr Handwerk am Hochofen und an den schweren Hämmern beherrschten. Wo sie saßen war es auch im Winter stets warm und bequem. Gleich neben der Tür war eine hölzerne Stange angebracht, aus der lange Nägel ragten, die Ablage für die verschwitzten Hüte. Die kleinen Fenster in den dicken Mauern ließen nur wenig Licht in den Gastraum. Legte sich draußen die Dämmerung über das Tal, stellte der Hammerschänkenwirt ›Insellichter‹ auf die Holztische. Die sorgten dann für bescheidene Helligkeit.«